Da sich keiner bis jetzt getraut hat, etwas zu diesem heiklen Thema zu schreiben, werde ich es jetzt mal versuchen. Die meisten wissen schon, dass meine Schwester im Oktober 2004 am Krebs gestorben ist. Als sie in Sterben lag, habe ich auch gedacht, dass es vielleicht besser waere, wenn eine von den Krankenpfleger sie zu viel Morphium gaebe und ihr Leben damit sanft zu Ende bringt. Sie hatte sehr starke Schmerzen, da sie Tumoren ueberall im Koerper hatte: in den Lungen, im Gehirn und in beiden Beinen. Manchmal war sie auch ganz verwirrt, und wusste gar nicht mehr, wo sie war, welcher Tag es war, usw. Am Ende konnte sie auch nicht mehr schlucken und musste damit sogar aufhoeren, Naehrung und Fluessigkeiten zu sich zu nehmen.
Da es schon sonnenklar war, dass sie sterben wuerde, haette ich wahrscheinlich nichts dagegen gesagt, wenn sie um Sterbehilfe gebeten haette. Ich weiss nicht, warum der liebe Gott was dagegen haben soll, wenn einer sich solche Schmerzen und Leiden sparen will. Aber vielleicht ist jemand anderer Meinung? Am Ende hat sie doch einen natuerlichen Tod gehabt (Sterbehilfe ist im Moment gegen das Gesetz, damit kann es sowieso nicht im Frage kommen).